Die Islas flotantes – die schwimmenden Inseln – sind ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Es sind keine natürlich entstandenen Inseln, sondern sie wurden aus Schilfgras gebaut. Sie sind so stabil, dass auf ihnen etwa fünf Familien leben können. Es gibt mehr als zwanzig dieser Inseln im Titicacasee.
Im Regenwald gedeihen Pflanzen in üppiger Pracht. Ich möchte hier die vorstellen, die mich am meisten beeindruckt haben:
Der Shihuahuaco-Baum wuchs schon heran, als in Deutschland noch finsteres Mittelalter herrschte.
Er wird über tausend Jahre alt!
Man muss den Kopf schon weit in den Nacken legen, um seine Krone zu sehen. Mit fünfzig Meter Höhe überragt er alle anderen Bäume. Nicht zu Unrecht wird er von manchen als der „Gott des Waldes“ bezeichnet. Ein passender Name, finde ich. Shihuahuaco (Dipteryx ferrea) ist ein Baum, dem ich mit Ehrfurcht und Respekt begegne.
Sie sind schnell, sie sind agil, sie sind intelligent. Sie zu beobachten und ihnen zu folgen ist keine leichte Aufgabe.
Geschmeidig hangeln sich die Tiere mit ihren Händen, Füßen und dem langen Schwanz von Ast zu Ast.
Schweißtreibend für die Menschen auf ihren zwei Beinen unten auf dem Boden
In den Regenwäldern um Kawsay waren Black Spider Monkeys über vierzig Jahre ausgerottet. Schwarzgesicht-Klammeraffen – so der deutsche Name – stehen auf der Roten Liste und gehören zu den stark gefährdeten Arten.
Vor zwei Jahren wurden vier Black Spider Monkeys – Kuruba, Billa, Rumi und Lluvia – im Regenwald nahe der Kawsay Station ausgewildert.
Mein erster Tag: die Station, den Regenwald, die Umgebung, die Wege und die Markierungen kennenlernen. Karim und Daphne, beide schon ein paar Wochen als Volunteers hier, werden diese Aufgabe übernehmen. 8 Uhr ist Abmarsch. Pünktlich. Also Insektenschutz auftragen, Stiefel anziehen, Rucksack schultern und los geht es.
Puerto Maldonaldo ist die Hauptstadt des Departement Madre de Dios im Südosten von Peru. Die Stadt ist umgeben von dichtem, tropischem Regenwald und Ausgangspunkt für viele touristische Touren in den Dschungel.
Auch für mich beginn hier das Abenteuer Regenwald. Eine Bootsfahrt auf dem Madre de Dios bringt mich zu der Kawsay Station. Auf dem breiten Fluß begegnet uns nur selten ein Boot. Der Motor tuckert sanft. Links und rechts ist das Ufer gesäumt von dichtem Grün in vielen Schattierungen. Manchmal ragt die leuchtend rot-rosa Krone des Lupuna Baumes heraus. Eine fast meditative Fahrt am späten Nachmittag.
Zwei Wochen werde ich als Freiwillige in der Kawsay Biológical Estation mitarbeiten. Ich habe keine Vorstellung von dem, was mich erwartet.