Das Reisen geht im Moment schneller als das Schreiben. Ich bin bereits im Norden von Peru angekommen. Deshalb hier nur eine Zusammenfassung des letzten Streckenabschnitts durch Ecuador: Von Otavalo ging es weiter Richtung Süden nach Baños und Cuenca.



Die Busfahrt führt über die Straße der Vulkane – eine dramatisch schöne und bizarre Landschaft.

Baños und Cuenca

Baños de Agua Santa – Bäder des heiligen Wassers – so der offizielle Name der Stadt. Schwefelhaltige heiße Quellen füllen die Becken der Thermalbäder. Sehr verlockend hier ein paar Tage auszuruhen. Vielleicht heilt das heilig-heiße Wasser ja auch meinen schmerzenden Fuß.
38 Grad im ersten Becken. Es prickelt und brennt auf der Haut. Doch dann ist es angenehm. Im nächste Becken ist das Wasser noch heißer. Das konnte ich nicht aushalten …
… im Gegensatz zu einer älteren Dame, die mühelos in das Becken glitt und selbst den Kopf unter Wasser hielt. Am Beckenrand kam ich mit ein paar Frauen ins Gespräch. Ich erzählte von den Schmerzen in meinem Fuß. Eine der Frau stellte sich als Therapeutin vor: Ariana. Sie fragte, ob sie meinen Fuß mal halten dürfe. Ein paar Mal strich sie über den Fußrücken und dann zu mir gewandt: atme tief ein – atme tief aus – und wieder ein, und wieder aus … Und plötzlich zwickte sie mir in den kleinen Zeh, dass ich kurz aufschrie. Es tat für einen Augenblick sehr weh, doch sie lächelte nur.
Was auch immer geholfen hat: das Bad im heißen Wasser, meine Fußgymnastik, eine Fußzonen-Reflexmassage oder das Zeh-Zwicken – zwei Tage nach dem Besuch in Baños war mein Fuß schmerzfrei!
Cuenca

Mein vorletzter Stopp in Ecuador war Cuenca, eine hübsche Kolonialstadt, von der mir viele in Ecuador vorgeschwärmt hatten.
Das historische Zentrum aus dem 16. Jahrhundert ist UNESCO Weltkulturerbe. Es herrscht eine friedliche und entspannte Stimmung, die zum Spazierengehen und Bummeln einlädt.



Ich hatte mir ein Hostel in Cuenca ausgesucht, von dem in den Reiseführern als der Traveller-Treffpunkt geschwärmt wird. Ob in Otavalo, Mindo oder Banos, meist war ich die einzige Gästin in einem Hostel. Mir ging es nicht allein so. Wann immer ich mit anderen Reisenden ins Gespräch kam: alle hatten sie die gleichen Erfahrungen.
Durch die politischen Probleme im letzten Jahr ist die Zahl der Touristen und Touristinnen dramatisch eingebrochen. Darunter leiden besonders die Stadtführer und -führerinnen, kleine, lokale Unternehmen, Hostels, denen ein großer Teil der Einnahmen wegbricht.
Es ist schade, denn Ecuador bietet so vieles: Abenteuer und Adrenalinkick, Natur, dramatische Landschaften, indigene Kultur und koloniale Schätze.
Machala – der letzte Stopp. Eine Stadt mit viel Lärm, Staub und Hektik und nur gut, um von hier über die Grenze nach Peru zu fahren.
Danke für die vielen Einblicke, die du uns gewährst. Wunderbar! Ich hoffe, dein Fuß bleibt schmerzfrei, was immer ihm geholfen hat.
Liebe Grüße von der Hallig Hooge.
Vom Regenwald in Peru zur Hallgig Hooge in der Nordsee: Herzliche Grüße und genieße die Tage!